Als tagesaktuell umfassend informierter, politisch denkender Mensch gerät man dieser Tage immer häufiger in einen massiven Konflikt: Der gesunde Menschenverstand kollidiert fast täglich mit nahezu allen medial verbreiteten „offiziellen“ Verlautbarungen. Sei es zum Thema Corona, sei es zum Thema Afghanistan, sei es zum Thema Klimawandel.
Fast immer gelangt man persönlich zu einer (gänzlich) anderen Bewertung, als in den Medien als vermeintlicher Konsens dargestellt wird. Zu jedem Thema die dazugehörigen, immer gleichen „Experten“ – oftmals in der Tat „selbsternannt“. Und fast immer ein völlig einheitliches Bild der Bewertung: Politik, Medien und „Experten“ aller Couleur in trauter und vertrauter Einheitlichkeit.
Dem kritischen Zeitgenosse drängt sich die Frage geradezu auf: Kann das eigentlich sein? Handelt es sich tatsächlich um einen einheitlich errungenen, wissenschaftlich begründeten Konsens?
Leider ist diese Frage mangels des oftmals benötigten speziellen Fachwissens für einen selbst nicht erschöpfend und abschließend zu beantworten.
Man ist auf das Vertrauen gegenüber den Medien, den „Experten“ und letzten Endes auch auf das Vertrauen in politische Meinungsträger angewiesen.
Was aber, wenn dieses Vertrauen sich im Nachhinein – wie so oft – als krasser „Fehler“ erweist?
Was, wenn beispielsweise vollmundig beruhigt wird, dass es niemals zu einer Impfpflicht kommen werde? Die dann mehr oder minder offensichtlich durch die Hintertür, durch bewusstes Aufhetzen der konträren Meinungslager dennoch faktisch eingeführt wird?
Die Antwort ist denkbar einfach: Mehrfaches Erleben eines solchen Vertrauensbruches führt zwangsläufig zu wachsendem Misstrauen.
Zur eigenen Meinungsbildung ist man dann darauf angewiesen, alternative Informationsquellen zu suchen. Manche Mitbürger stellen spätestens in diesem „Stadium“ fest, dass auf den etablierten Kanälen über schlichtweg KEINE alternative Sichtweise informiert wird.
Und wenn doch, dann fast immer mit gehässiger, maximal negativer Konnotation. Die gängige „Information über“ alternative Sichtweisen und Meinungen kann man getrost als offizielle „Warnung vor“ ebendiesen ignorieren.
Auch hier – man kennt diese Art der Argumentation zur Genüge – wird erklärt, man wolle den Bürger vor unlauteren Meinungen oder gar Verschwörungstheorien schützen.
Im Klartext: Man spricht dem Bürger generell die Fähigkeit ab, sogenannte Fakenews oder Verschwörungstheorien selbst als solche zu erkennen. Der Bürger ist fortan nicht weiter mündiger Träger demokratischer Souveränität, sondern als angeblich hilfsbedürftiges Mündel auf staatliches Wohlwollen und staatliche Hilfe bei jedem Meinungsfindungsprozess angewiesen.
Nebeneffekt für die so argumentierenden Mächtigen: Man ermächtigt sich einer Deutungshoheit über „richtig“ und „falsch“, die in einer Demokratie per Definition einzig und alleine dem Bürger obliegt. Und zwar völlig unabhängig etwaiger Kompetenzen und Bildungsstände.
Die diesbezüglich offensichtliche Gleichschaltung von Politik und Medien ist heute für jedermann täglich und allerorten nachvollziehbar: Die faktische Abwesenheit jeder öffentlichen Debatte, die faktische Ausgrenzung, Diffamierung und gar Kriminalisierung (regierungs-)kritischer Meinungen sind längst für jedermann offensichtlich.
Man kann es leider nicht anders sagen: Dies sind Prozesse und Dynamiken, die geradewegs und ohne Umwege in totalitäre Strukturen führen. Dabei kommt es gar nicht länger darauf an, ob man nach wie vor der eigenen Regierung und deren Verlautbarungen vertraut. Sondern es kommt darauf an, ob man sich noch traut, beziehungsweise, ob man es sich noch erlauben kann, der omnipräsenten Einheitsmeinung zu widersprechen.
Jüngstes Beispiel: Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) bezüglich einer Impfung von Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 – 17 Jahren gegen Covid-19.
Nach wochenlangem Druck aus Politik und Medien, nach Vorab-Beschlüssen der Landes-Gesundheitsminister ENTGEGEN der Empfehlungen der STIKO kommt heute plötzlich der 180-Grad-Schwenk.
Nun liegen offenbar genügend und „neue“ Daten vor, um entgegen der vorhergehenden Empfehlung für eine Impfung aller Kinder und Jugendlichen zu plädieren.
Bemerkenswert vor allem dieser Satz: „Diese Empfehlung ziele in erster Linie auf den direkten Schutz der geimpften Kinder und Jugendlichen vor Covid-19 und die damit assoziierten psychosozialen Folgeerscheinungen ab.“
Ist das einfach nur schlecht ausgedrückt? Von welchen „psychosozialen Folgeerscheinungen“ mag hier die Rede sein? Handelt es sich hier etwa um einen Freud‘schen Versprecher?
Ist es nicht vielmehr so, dass der massive Druck, der von Politik und Medien aufgebaute gesellschaftliche Zwang für etwaige „psychosoziale Folgeerscheinungen“ verantwortlich zeichnet?
Und zwar für weiterhin ungeimpfte Kinder – und auch Erwachsene!?
Spricht man sich nun also für die Impfung aus, um die Kinder vor den „psychosozialen Folgeerscheinungen“ zu schützen, welche aus dem gesellschaftlichen Zwang, der Ausgrenzung und der Verweigerung gesellschaftlicher Teilhabe Ungeimpfter resultieren?
Ist das die Geburt einer neuen „Verschwörungstheorie“? Immerhin ist die STIKO doch so furchtbar unabhängig und obendrein ehrenamtlich tätig?
Angesiedelt beim Robert-Koch-Institut, bestehend aus derzeit 18 Mitgliedern, welche vom Bundesgesundheitsminister und den jeweiligen Länder-Pendants berufen werden. Dabei ist die überwältigende Mehrheit in verantwortungsvollen Führungspositionen verschiedener Universitäten und Institute.
Und somit mit höchster Wahrscheinlichkeit mittelbar oder unmittelbar auf staatliche (Forschungs-)Gelder angewiesen. Gottlob steht der weiteren Karriere nunmehr nichts mehr im Wege. Die mit Sicherheit bereits höchst alerten Geister der politischen Korrektheit und der Cancel Culture (weitere, völlig abstruse Verschwörungstheorien) können sich beruhigt wieder zurücklehnen.
Alles ist gut in unserem besten Deutschland aller Zeiten. Jetzt widmen wir uns erst einmal in aller Ruhe den völlig unvorhersehbaren Entwicklungen in Afghanistan.
Ich grüße Alle
mit einem immer größer werdenden Kloß im Hals.
Ihr
Martin E. Renner, MdB


