Sven Adam, 05.03.2020
DEUTSCHE UNTERNEHMEN SICHERN DEUTSCHE INTERESSEN, DEUTSCHE PARTEIEN BLEIBEN TEIL DES PROBLEMS
Die Heidelberger Firma Rhein Petroleum GmbH hat im Raum Bruchsal schon vor Jahren in die Erkundung möglicher Ölfelder mit Beteiligung niederländischer Investoren und der Deutschen Rohstoff AG investiert und war 2019 nun erfolgreich. Zwar wird die Größe des Ölfeldes erst nach Abschluss der Probebohrungen bis Ende 2021 geklärt sein.
Insgesamt wurden rund 150 Meter Ölvorkommen in verschiedenen Sandsteinschichten entdeckt. Dies teilt die Rheinpetroleum GmbH mit, an denen die Deutsche Rohstoff zehn Prozent hält. Zuvor waren in den Sommermonaten die Daten der Probebohrung und der Testförderung im Steig 1 umfangreich ausgewertet und analysiert worden.
Die wirkliche Testförderung, die mindestens auf ein Jahr angelegt sei, werde wahrscheinlich erst in der zweiten Hälfte 2021 erfolgen. Dabei wird geklärt, wie groß das Ölfeld zwischen Weingarten und Untergrombach ist, wie sich die unterschiedlichen Drücke entwickeln, und wie hoch der Wasseranteil ist. Laut Reinhold müsse man sich das Gestein in den Pechelbronner Schichten wie eine Schwarzwälderkirschtorte vorstellen, deren erdölführende Schichten in einer Tiefe von 700 bis 900 Meter zusammen 150 Meter Ölvorkommen ergeben. Erst wenn alle Ergebnisse vorliegen, könne überhaupt mit einer permanenten Förderung begonnen werden.
Das sind weit erfreulichere Nachrichten als das, was deutsche Altparteien an Diesel-Overkill und CO2-Besteuerung zu bieten haben.
Damit wird der Mythos vom "rohstoffarmen Deutschland" einmal mehr konterkariert, denn die BRD ist nicht nach Vorkommen rohstoffarm; zumindest nicht in Relation zu ihrem Landmassenanteil an der Landmasse des Planeten. Problematischer sind die Förderkosten und damit die Frage, ob diese Rohstoffe wirtschaftlich zu fördern sind. Das kann nur bezogen auf den einzelnen Rohstoff beantwortet werden, steht und fällt aber auch mit der sozialstaatlichen Verteuerung des Faktors Arbeit sowie aufwendigen und nicht immer günstigen Genehmigungsverfahren durch den Staat selbst. Daran tragen die mit Umverteilungsverheißungen Wahlen gewinnenden Parteien erhebliche Mitverantwortung.
ROHSTOFFARMES DEUTSCHLAND?
Fakt ist, daß die BRD in Sachen Wasser, Holz, Kalisalze, Erze, Kohle und sogar Seltenerden mehr zu bieten hat, als es das landläufige Narrativ vermuten lässt. Wie also konnte sich der Mythos vom "rohstoffarmen Deutschland" bei gefühlten 90% der Bevölkerung so lange halten? „Vorher hatte einfach niemand danach gesucht“, resümiert der Geowissenschaftler Michael Bau von der Jacobs Universität Bremen. Jahrzehntelang waren die Rohstoffe nicht wirtschaftlich interessant. Als sie gebraucht wurden, vertraute die Industrie auf den Import und die Politik griff nicht ein.
Die überraschenden Funde an kritischen Rohstoffen sind Ergebnisse des Forschungs- und Entwicklungsprogramms „Wirtschaftsstrategische Rohstoffe für den Hightech-Standort Deutschland“, das das Bundesforschungsministerium 2012 aufgelegt hat. Im Zuge dessen gibt der Bund Geld für 40 Forschungsprojekte. „Wir wollen die Rohstoffversorgung sichern und die Verwendung effizienter gestalten“, erklärt dazu Helmut Löwe vom Bundesforschungsministerium.
Das staatliche Programm ist aber nur Teil der Wahrheit und ein Stück Lobhudelei. Vieles ergab sich aus Kontakten in Wirtschaft und Forschung an staatlichen Kanälen vorbei, etwa zu ehemaligen Wismut-Vorständen, die eine gute Kenntnis aus Probebohrungen noch zu DDR-Zeiten hatten.
Für besonders großes Aufsehen sorgte die Entdeckung einer ganzen Reihe gefragter Rohstoffe in den Absetzbecken eines ehemaligen Erzbergwerks im Harz. Bis zu 50 t Indium, 200 t Gallium und 1300 t Kobalt stöberten die Forscher im Schlamm der Seen am Rammelsberg auf. Das würde alleine Einnahmen von einigen Hundert Mio. € erwarten lassen. In den winzigen Partikeln, weniger als 50 µm groß, kommen aber auch andere Wertstoffe, darunter seltene Erden, vor. Ein Projektpartner, die Stöbich Holding aus Goslar, ein umsatzstarkes Unternehmen, das sein Kerngeschäft im Brandschutz hat, strebt jetzt den kommerziellen Abbau an.
DIE STÄRKUNG DER NATIONALEN ROHSTOFFGEWINNUNG MUSS ZIEL FÜR DIE AFD WERDEN
Die AfD stellt sich den gerade von Politikern der Altparteien und auch zahlreichen im Ausland engagierten Investmentbankern entgegen. Ein deutscher Wirtschaftsförderfonds, der in neue Technologien und eben auch Rohstoffgewinnung investiert, kann in Zukunft Grundlage auch für eine bessere staatliche Altersversorgung mit Kapitalstockanteilen werden. Weniger Importabhängigkeit und gezielte Förderung der die Rohstoffe veredelnden und verwertenden Industrien halten wir für wichtiger als Klimaidiotie und andere sektiererische Wirrungen, die ohne den Beitrag der Wirtschaft gar nicht zu bezahlen sind. Über den Sinn jener Maßnahmen lassen wir uns an dieser Stelle wegen Themenfremdheit nicht aus.
WIRTSCHAFTSFÖRDERFONDS UND ALTERSVERSORGUNG
Die Bildung nationaler Fonds für die wirtschaftliche Förderung ist für unser Land extrem wichtig, denn die Umlage ist faktisch tot. Sie war schon zur Zeit des berüchtigten Blüm-Zitates krank, als wir noch keine Migrationskrise hatten und die DM unsere Währung war. Jedenfalls ist die Verwendung von Altersvorsorgebeiträgen für wirtschaftliches Investment mit gestreuten Ertragsperspektiven erfolgversprechender als die reine Konsumverschiebung von A nach B, auf welche die Umlage hinausläuft und die statt auf Renditen aus produktiver Tätigkeit auf starre Nominalwerte zielt, deren Kaufkraft staatsschuldenbedingt immer weiter abschmiert. Deutsche Gründer und deutsche Unternehmen hätten eine Alternative zu gewerblichen Banken, bei denen sie angesichts der Basel-Kriterien wachsende Probleme bekommen, die nötigen Mittel zu erhalten. Und die bisherige staatliche Gründerförderung stärkt weder die Altersvorsorge, noch ist sie in ihrer Förderausrichtung ein echtes Erfolgsmodell. Wäre das anders, die digitale Infrastruktur oder ein viel zu geringer Anteil der Softwarebranche, die das Land Konrad Zuses fahrlässig den USA und Asien überlässt, stellten heute kein Problem dar.
Es wird Zeit für unsere Partei, sich in der Frage der Altersversorgung, die so eng an unsere Wirtschaftskraft geknüpft ist, endlich klar und sachkompetent zu positionieren, anstatt wie die Altparteien den o. g. Mythen zu folgen und der Nostalgie des alten Weins ins alten Schläuchen zu verfallen.
Die Chilenen haben übrigens vorgemacht, wie das - gut - funktioniert. Auch Norwegen setzt inzwischen auf nationale Fonds.


